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Romance is backEin neuer Vibe – wir lieben die Liebe
Im Folgenden werfen wir einen Blick darauf, wie sich unser Wunsch nach Echtheit auf unsere Garderobe auswirken könnte. Oder zumindest auf unsere Pläne für Freitagabend.
Von Hayley Morgan
3. Februar 2025 · 3 min Lesezeit
Hurra, die Romantik ist wieder da! Sie bittet um deine Hand wie ein viktorianisches Gespenst, das noch etwas zu erledigen hat. Sie schwebt in Tüllwolken über die Laufstege, ist mit Perlen übersät und hinterlässt ihren Lippenstift auf Weingläsern im Kerzenschein. Von Sabrina Carpenters sehnsüchtigen, weichgezeichneten Fotos hin zum verträumten Surrealismus von Bottega Veneta und Loewe: Die Ära der Haute Romantik ist eingeläutet.
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Ästhetisch betrachtet sind wir nicht die Einzigen, die das so sehen. Pinterest führte in seinen Trendprognosen für 2025 alles an, was mit Kirschen zu tun hat, und rief – vielleicht noch wichtiger – ein Rokoko-Revival aus. Alles, was gerüscht, verziert und ultrafeminin ist, ist im Kommen. Die „Cream-Soda-Ästhetik“, die die Charts anführt, lässt uns vom Retro-Dating träumen. Vielleicht sind es Sandy und Danny, die uns nostalgisch werden lassen. Das Interesse an Regencycore ist im letzten Jahr um 150 % gestiegen. Und dann sind da noch die Daten, die auf einen Anstieg der Beliebtheit von rotem Lippenstift und Push-up-BHs (vielleicht dank der Rückkehr von Victoria’s Secret?) hindeuten und eine Bombshell-Renaissance prophezeien.
All das erinnert uns auch an die herzförmige Box, in der die Popmusik heutzutage verpackt ist. Sowohl die verträumten, rosafarbenen Visuals von Sabrina Carpenter als auch die melancholische Americana-Nostalgie von Lana Del Rey passen zu der romantischen, opulenten Stimmung in der Modewelt. Olivia Rodrigo kanalisiert Herzschmerz durch weiche, Vintage-inspirierte Bilder, während Billie Eilish ihrem Sound in jüngster Zeit in gotischer Spitze und freizügigem Korsett eine neue, verführerische Richtung gibt. Und auch Taylor Swift bringt den roten Lippenstift immer wieder ins Gespräch und macht ihn zu einem Symbol ihrer ständigen Neuerfindung. Diese Künstlerinnen zeigen sich in den Moodboards, in denen Rüschen, weibliche Energie und Emotionen den Ton angeben.
Jenseits der Musik fühlt sich romantische Nostalgie so echt an, dass du sie küssen könntest. Füttert euer Algorithmus euch auch mit Mini-Digitalkameras, die das Leben in zarten 72dpi einfangen? Und wessen Bücherregale wurden gerade mit Alles über die Liebe: Neue Sichtweisen von Bell Hooks bestückt? Und könnte es sein, dass die Kulturbewegung hin zur echten Romantik etwas mit einer neuen Faszination für personalisierte und individuelle Düfte zu tun hat? Mach mit, die Liebe ist da.
Düfte sind in
Rote Lippen sind im Trend
Doch dieser Wandel fühlt sich so an, als könne er mehr sein als oberflächliche Ästhetik oder ein kurzlebiger Hit. Nach Jahren der ironischen Distanzierung, zwanzigtausend Artikeln über Ghosting, Love Bombing, Breadcrumbing, Orbiting, Green-Flag-Red-Flag-Beige-Flag, Trauma Bonding und Soft Boys, verbunden mit einer anhaltenden, kollektiven, existenziellen Angst, verspüren wir Sehnsucht nach etwas Weicherem, Menschlicherem. Romantik ist 2025 mehr als ein Moodboard. Sie ist eine mutige Umkehr in einer Welt, in der es nur noch um Swipes geht und viel zu wenig darum, deinem Schatz zu sagen, dass sie heute Abend bezaubernd aussieht. Spitzen und Rüschen? Pure Chaos-Energie – Kapriolen gegen den Algorithmus. Vielleicht.
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Im wirklichen Leben tauscht eine überraschende Anzahl junger Menschen sogenannte „Situationships“ gegen echte Beziehungen ein – laut den Daten, die das Kinsey Institute für Feeld im Jahr 2024 erhoben hat, träumen 81 % der Generation Z von monogamen Beziehungen. Und ist dir schon aufgefallen, dass sich heutzutage alles in Clubs abspielt? Wir haben Laufclubs (in denen wir uns, wenig überraschend, verlieben), Buchclubs scheinen der Favorit in der Fashion-Welt zu sein, und jetzt erheben auch Schachclubs einen Anspruch darauf, zum romantischen Treffpunkt zu werden. Offenbar suchen wir einfach jemanden, der zu unserem inneren Freak passt – eine gesunde Reaktion auf das leise Gefühl, dass wir uns durch die Technik immer mehr von der realen Welt abkoppeln.
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Im Jahr 2023 schrieb WGSN: „Um sich mit der Mittelmäßigkeit abzufinden, die zunehmend zur Norm wird, wird die Jugend Schönheit in alltäglichen Momenten finden.“ Und für uns schlägt sich das (vielleicht etwas poetischer) in diesem Trend oder dieser Suche nach erdenden Einflüssen nieder, die Stabilität und Authentizität bieten – eine Rückbesinnung auf Struktur und Ziele, die die Schnittmenge von alltäglichen Ritualen, Routine und Realität bilden. Und wenn wir das aus der Perspektive der Liebe betrachten – der Vorstellung, die Routine, die Last und den Sinn des Lebens mit einem anderen Menschen zu teilen –, dann fühlt sich das einfach gut an.
Was meinst du dazu? Bekommt die Liebe im Jahr 2025 endlich die Hauptrolle? Wir jedenfalls rufen laut und aus tiefstem Herzen „Ja, ich will!“
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